Für arbeitsrechtliche Klagen ist das Gericht am Wohnsitz oder Sitz der beklagten Partei oder an dem Ort, an dem die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer gewöhnlich die Arbeit verrichtet (Arbeitsort), zuständig. So bestimmt es die ZPO in Art. 34. Siehe hierzu auch den Beitrag Örtlich zuständiges Gericht beim Arbeitsprozess.

Oft ist nicht klar, wo sich der konkrete Arbeitsort befindet, insbesondere wenn ein Arbeitnehmer an verschiedenen Orten tätig ist.

 

Bundesgerichtliche Rechtsprechung zur Bestimmung des Arbeitsortes

In BGer 4A_131/2019 vom 11. September 2019 fasste das Bundesgericht seine diesbezügliche Rechtsprechung zusammen:

Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichts ist der Ort der gewöhnlichen Tätigkeit eines Arbeitnehmers der Ort, an dem sich das Zentrum der betreffenden Tätigkeit tatsächlich befindet. Bei gleichzeitiger Beschäftigung eines Arbeitnehmers an mehreren Orten bestimmt sich der Gerichtstand nach demjenigen dieser Orte, der unter dem Gesichtspunkt der ausgeübten Tätigkeit offensichtlich zentral ist.

Angewandt auf Handelsreisende und andere Arbeitnehmer, die im Aussendienst eines Unternehmens beschäftigt sind, wird der Gerichtstand an demjenigen Ort begründet, an dem der Arbeitnehmer seine Reisen/Einsätze plant und organisiert und seine Verwaltungsaufgaben wahrnimmt; gegebenenfalls fällt dieser Ort mit seinem persönlichen Wohnsitz zusammen.

Gibt es keinen solch dominanten Ort, so steht auch kein Gerichtssand des Ortes der gewöhnlichen Tätigkeit zur Verfügung; diese besondere Situation ist nur mit Zurückhaltung anzunehmen.

 

Zitat des Bundesgerichts

Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, le lieu de l’activité habituelle d’un travailleur est celui où se situe effectivement le centre de l’activité concernée. En accord avec la doctrine unanime, il est admis que lorsqu’un travailleur est occupé simultanément dans plusieurs lieux, celui de ces lieux qui se révèle manifestement central, du point de vue de l’activité fournie, détermine le for à l’exclusion des autres. Appliqué aux voyageurs de commerce et aux autres travailleurs affectés au service extérieur d’une entreprise, ce critère qualitatif détermine un rattachement géographique prépondérant, propre à fonder la compétence du for correspondant, au lieu où le travailleur planifie et organise ses déplacements, et accomplit ses tâches administratives; le cas échéant, ce lieu coïncide avec son domicile personnel (ATF 145 III 14 consid. 8 p. 17). Lorsqu’aucun des lieux en concours ne se révèle prépondérant, aucun for du lieu de l’activité habituelle n’est non plus disponible; cette situation singulière doit n’être envisagée qu’avec retenue (même arrêt, consid. 9 p. 19).

 

Autor: Nicolas Facincani